Studie: Unliebsame Arbeiten besser hintereinander erledigen

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Unangenehme Aufgaben sollten an anstrengenden Arbeitstagen am Stück erledigt werden, weil sonst die Erschöpfung nur noch stärker zunimmt.

Es gibt Aufgaben im Arbeitsalltag, die frustrierend und anstrengend sind. Andere machen Freude und gehen leicht von der Hand. Natürlich möchten wir alle uns tagtäglich am liebsten nur mit angenehmen Aufgaben beschäftigen. Und aus psychologischer Sicht wäre das sogar ratsam.

Aber im Arbeitsalltag ist das leider nicht möglich. Also müssen wir regelmäßig auch Aufgaben angehen, die uns ein hohes Maß an Selbstkontrolle abverlangen. Wir müssen uns dazu überwinden und sollen dabei auch noch freundlich und professionell wirken. Das strengt an. Ist es da nicht sinnvoll, zwischendurch eine angenehme Aufgabe einzustreuen, die uns keine große Mühe bereitet?

Eine gemeinsame Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management, der Trinity Business School in Dublin und der Schumpeter School of Business and Economics in Wuppertal kommt zu einem anderen Ergebnis. „An Tagen mit hoher Arbeitsbelastung macht es keinen Sinn, sehr unangenehme Aufgaben und sehr angenehmen Aufgaben abzuwechseln, weil dann der Kontrast zwischen den Aufgaben besonders deutlich wird“, erklärt Professorin Fabiola Gerpott, Co-Autorin der Studie und Inhaberin des Lehrstuhls für Personalführung an der WHU.

Dazu haben die Wissenschaftler 89 Menschen über zehn Tage jeden Tag vier Mal befragt. Damit haben sie 525 Datenpunkte (= beantwortete Fragebögen) erhalten, auf denen ihre Analysen beruhen. Die Ergebnisse zeigen, dass höhere tägliche Anforderungen an die Selbstkontrolle (d.h. viele unangenehme Aufgaben, bei denen man seinen inneren Widerstand überwinden muss) den Menschen Energie raubt und sie erschöpft macht, insbesondere wenn diese Anforderungen im Verlauf eines Arbeitstages stark variieren. Dieser negative Effekt ist besonders bei Mitarbeitern mit chronisch hoher emotionaler Erschöpfung ausgeprägt.

Es ist besser, nur einmal den inneren Widerstand zu Beginn einer unangenehmen Arbeitsaufgabe überwinden zu müssen und dann dabei zu bleiben, statt eine hohe Variabilität einzubauen. Denn auch wenn es anstrengend ist, den inneren Wide…

Bärbel Schwertfeger ist Diplom-Psychologin, seit 1985 freie Journalistin und Chefredakteurin von WIRTSCHAFTSPSYCHOLOGIE HEUTE.

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